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ERNÄHRUNG

Das Grundnahrungsmittel des Meerschweinchens ist qualitativ gutes Heu, das ständig zur Verfügung stehen sollte. Zusätzlich wird täglich Frischfutter z.B. Gras, Wiesenkräuter, Blattgemüse (Endivie, Wegerich, Löwenzahn, Kopfsalat, Chicoree etc.), rote Beete, Paprika und/oder Gurke angeboten. Getreidefreies Fertigfutter kann ebenso gegeben werden, muss aber speziell auf den Bedarf von Meerschweinchen abgestimmt sein. Denn im Gegensatz zu Kaninchen und anderen Nagern haben Meerschweinchen einen höheren Bedarf an Folsäure und Vitamin C (siehe Besonderheiten der Meerschweinanatomie). Zudem benötigen sie vergleichsweise weniger Vitamin D pro Tag. Um die Tiere vor dem Verfetten zu schützen, sollten Fertigfutter in einer Menge von 1 Esslöffel pro Tier und Tag gegeben werden.

Auf die Gabe von Obst sollte weitestgehend verzichtet werden, da dieses auf Grund des hohen Zuckergehaltes zur Entstehung von Diabetes mellitus Typ II beitragen kann. In dem Zusammenhang sind auch Linsentrübungen sowie in Folge von Verfettung Lebererkrankungen und Störungen des Bewegungsapparates häufig.

Auch Lecksteine gehören nicht in den Meerschweinstall, denn sie enthalten viel zu viel Kalzium.

In Anlehnung an Ewringmann et al. (2012) ergibt sich folgende Futterration für ein gesundes Meerschweinchen:


Die Darmflora des Meerschweinchens besteht hauptsächlich aus grampositiven Bakterien und ist sehr störanfällig. Deswegen ist auf folgende Faktoren bei der Fütterung der kleinen Lieblinge zu achten:

  • keine plötzliche Futterumstellung,
  • keine blähenden Futtermittel geben wie Kohl,
  • kein Futter mit hohem Eiweißgehalt geben,
  • kaum bis keine zucker- und stärkehaltigen Futtermittel geben (Obst, trockenes Brot),
  • Fastenzeiten vermeiden.

Abweichend von obiger Ration sollten Meerschweine mit bekannter Blasensteinerkrankung keine kalziumreichen Futtermittel erhalten. Dazu gehören u.a. Luzerne, Brennnessel, Kresse, Rucola, Wegerich und Vogelmiere. Als Faustregel gilt: je grüner das Gemüse, desto höher ist i.d.R. dessen Kalziumgehalt. Außerdem sollten Kräuter nicht getrocknet angeboten werden, sondern lieber in kleiner Menge als Frischfutter. Bitte befragt zu der Thematik auch euren Tierarzt, wenn euer Schweinchen an Blasengrieß oder Harnsteinen leidet!

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist immer zu gewährleisten. Interessant ist eine Studie, die die Menge der Wasseraufnahme aus Tränkflaschen mit jener aus Tränkschalen verglich. Als Ergebnis der Studie zeigte sich, dass die Tiere Tränkflaschen bevorzugten. Auch zur Vorbeugung von Blasensteinen ist die tägliche Bereitstellung von frischem Wasser (ggf. stilles Mineralwasser) wichtig und notwendig.